Die Besaitung eines Tennisschlägers ist eine Kunst, die viele Facetten hat. Sowohl die Wahl der richtigen Saitenart als auch die der richtigen Besaitungshärte hat direkten Einfluss auf die Spielbarkeit und Leistung des Schlägers. Ein wichtiger Aspekt dabei ist die unterschiedliche Bespannung von Längs- und Quersaiten. Dies betrifft sowohl die Saitenart als auch die Bespannungshärte. Werden zwei unterschiedliche Arten von Saiten für Längs- und Querbesaitung genutzt, dann ist von einer Hybrid-Besaitung die Rede. Mehr dazu kannst im Artikel „Von Spin bis Power: Wie die richtige Tennissaite dein Spiel auf ein neues Level heben kann“ erfahren. Im Folgenden Artikel soll vor allem die Frage beantwortet werden, warum es sinnvoll ist die Längs- und Quersaiten eines Tennisschlägers in unterschiedlichen Härten zu bespannen. Denn dieser Unterschied hat einen entscheidenden Vorteil.
Inhaltsverzeichnis
Warum werden Längs- und Quersaiten unterschiedlich hart bespannt?
Längssaiten und Quersaiten werden während des Spiels unterschiedlichen Belastungen ausgesetzt. Längssaiten sind diejenigen, die längs über den Schläger verlaufen und den Großteil der Ballberührung absorbieren. Quersaiten hingegen verlaufen quer zu den Längssaiten und beeinflussen maßgeblich die Elastizität des Schlägerkopfs. Das harmonische Zusammenspiel zwischen Längs- und Quersaiten ist entscheidend für eine optimale Leistung auf dem Platz. Es ist üblich, die Längssaiten etwas fester zu bespannen als die Quersaiten. Dieser Grund steht dahinter:
Die unterschiedliche Härte der Längs- und Quersaiten trägt dazu bei, die Vorteile von Kontrolle, Präzision und Power zu kombinieren. Durch eine weichere Querbesaitung wird dem Saitenbett mehr Lebendingkeit verschafft und das Spinpotential erhöht. Zusätzlich wird der Sweetspot ein wenig mehr geöffnet, das heißt er vergrößert sich und es ist demnach einfacher den Ball sauber zu treffen. Sweetspot bezeichnet allgemein den optimalen, zentralen Treffpunkt des Balles mit dem Tennisschläger bzw. genauer gesagt mit dem Saitenbett. Eine härtere Querbesaitung gewährleistet zeitgleich mehr Kontrolle und Präzision.
Sollten Längssaiten und Quersaiten also keinesfalls gleich hart bespannt werden?
Nein, denn werden Längs- und Quersaiten dennoch gleich hart bespannt, so hat dies nicht nur Nachteile. Einerseits verringert sich zwar wie bereits angesprochen das Spinpotential des Schlägers, da das Saitenbett weniger lebendig ist. Andererseits bringt die gleich harte Bespannung von Längs- und Quersaiten aber auch zusätzliche Kontrolle über die geschlagenen Bälle.
Wie so oft ist es auch hier wichtig das Gesamtsetup, Spielstil, Technik und persönliche Vorlieben des jeweiligen Spielers zu betrachten. Bietet die Kombination aus Schläger und Saite von sich aus viel Power und ein hohes Spinpotential, so kann es durchaus sinnvoll sein, durch eine gleiche Längs- und Querbesaitungshärte zusätzliche Kontrolle zu schaffen. Ist das Setup hingegen eher kontrollorientiert, so kann es sinnvoll sein, die Quersaiten weicher als die Längssaiten zu bespannen. Letztendlich ist aber nur entscheidend, dass sich der Spieler mit der Besaitung wohl fühlt und volles Vertrauen in diese hat
Wie finde ich das richtige Verhältnis bezüglich der Härte zwischen Längs- und Quersaiten?
Die Wahl des optimalen Härteverhältnisses zwischen Längs- und Quersaiten hängt ebenfalls von deinem Spielstil und deinen Vorlieben ab. Generell wird empfohlen die Quersaiten aber maximal ein bis zwei Kilo weicher als die Längssaiten zu bespannen. Beim genauen Feintuning der Bespannung hilft wie so oft aber nur ausgiebiges Ausprobieren und Testen. Um einen Vergleich zu haben, empfiehlt es sich zwei identische Schläger mit leicht unterschiedlichen Besaitungshärten zu testen. So können Unterschiede und Vorlieben bestmöglich herausgefunden werden.
