Die Welt des Tennissports birgt eine Fülle von Nuancen, die darüber entscheiden können, ob der Ball das Netz knapp überspringt oder präzise in die Ecke des Platzes fliegt. Eine dieser essentiellen Nuancen ist die Besaitungshärte deines Tennisschlägers – ein Schlüsselfaktor, der das Zusammenspiel von Power, Kontrolle und Spin beeinflusst. In diesem Artikel werden wir dir alle wichtigen Infos an die Hand geben, damit du deinen Tennisschläger perfekt abstimmen kannst.
Warum ist die Bespannungshärte so wichtig? Nun, vor jedem Schlag wird die Energie, die du in den Ball legst, durch die Saiten deines Schlägers übertragen. Die richtige Besaitungshärte kann dir dabei helfen, deinem Spiel mehr Präzision zu verleihen. Die falsche hingegen kann dich an der gewünschten Leistung hindern. Ob du ein Anfänger bist, der sich in den Tennisplatz einführt, oder ein Fortgeschrittener, der sein Spiel auf die nächste Stufe heben möchte – dieser Artikel ist für dich geschrieben.
Die Besaitungshärte eines Tennisschlägers wird in Kilogramm angegeben und bewegt sich im Normalfall im Bereich von 22 bis maximal 30 Kilogramm. Je niedriger die Besaitungshärte ist, desto weicher ist das Saitenbett. Verschiedene Bespannungshärten bringen jeweils unterschiedliche Vor- und Nachteile mit sich. Diese wollen wir in den folgenden Abschnitten näher betrachten.
Inhaltsverzeichnis
Vor- und Nachteile von hohen und niedrigen Besaitungshärten
Vor- und Nachteile einer höheren Bespannungshärte
Eine festere Bespannung ermöglicht es dir, den Ball präziser zu platzieren und deine Schläge besser zu kontrollieren. Besonders für Spieler, die auf präzise Schläge angewiesen sind oder die gerne volle Kontrolle über ihr Spiel haben möchten, kann dies von Vorteil sein. Deine Schläge werden mit erhöhter Genauigkeit und Präzision ausgeführt, was es dir ermöglicht, den Ball exakt dorthin zu befördern, wo du ihn haben möchtest. Ein härter bespannter Schläger bietet ein besseres Feedback bei hohen Schlaggeschwindigkeiten und ist zudem eine gute Wahl für Spieler mit starkem Arm oder Schulter, die eine höhere Bespannung benötigen, um den Ball kontrolliert spielen zu können.
Eine hohe Besaitungshärte bringt jedoch auch mehrere Nachteile mit sich. Zunächst ist die Power, die von der Saite selbst erzeugt wird geringer. Auch Spielgefühl und Komfort nehmen ab, da Erschütterungen und Vibrationen stärker zu vernehmen sind, als es bei weicher bespannten Schlägern der Fall ist. Zuletzt neigen härtere Besaitungen auch schneller dazu zu reißen, was an der geringeren Flexibilität der einzelnen Längs- und Quersaiten liegt.
Vor- und Nachteile einer niedrigeren Bespannungshärte
Eine weichere Bespannung ermöglicht es dem Ball, tiefer in die Saiten einzudringen und somit mehr Energie zurückzugeben. Dies kann zu erhöhter Ballgeschwindigkeit führen und dir mehr Power in deinen Schlägen verleihen. Auch das „Feeling“ für den Ball im Treffpunkt wird dadurch erhöht. Spieler, die anfällig für Armprobleme oder Verletzungen sind, können ebenfalls von einer weicheren Bespannung profitieren. Die geringere Spannung der Saiten sorgt dafür, dass Erschütterungen und Vibrationen besser absorbiert werden, wodurch die Belastung auf den Arm reduziert und somit das Risiko von Überlastungsschäden gemindert werden kann. Auch die Haltbarkeit von weicher bespannten Saiten ist im Vergleich zu härter bespannten höher.
Im Grunde gibt es nur einen Nachteil von weich bespannten Schlägern: die fehlende Kontrolle. In diesem Zusammenhang wird häufig vom sogenannten Trampolineffekt gesprochen. Der Ball dringt bei weichen Besaitungen tiefer in das Saitenbett ein und verlässt es mit einer höheren Geschwindigkeit. Ist der Schläger jedoch zu weich besaitet, kann es für den Spieler schwierig werden die Bälle zu kontrollieren. Die Folge sind viele leichte Fehler, meist zu lange Bälle ins hintere Aus des Spielfelds.
Welche Faktoren beeinflussen die Wahl der richtigen Besaitungshärte?
Spielstil und Spielerfahrung
Jeder Spielstil bringt seine eigenen Anforderungen an die Schlägerbespannung mit sich. Ein offensiver und kraftvoller Spielstil profitiert von einer anderen Bespannungshärte als ein kontrollierter, eher defensiver Stil. Power-Spieler streben nach Explosivität, während kontrollorientierte Spieler mehr Präzision anstreben. Generell kann aber nicht gesagt werden, dass Spieler, die z.B. einen kraftvollen Spielstil haben, mit einer weichen Besaitung besser beraten sind. Es hängt vieles davon ab, wie viel Power ein Spieler von Natur aus durch seine körperlichen und technischen Fähigkeiten generieren kann. Generell ist es wichtig seine eigenen Stärken und Schwächen sowie Spielstil zu analysieren. Auf dieser Grundlage kann anschließend eine Entscheidung bezüglich der richtigen Besaitungshärte getroffen werden.
Die Bespannungshärte ist zudem keine statische Wahl, sondern entwickelt sich mit der Zeit. Spielerfahrung spielt eine wichtige Rolle dabei, da sie dir hilft zu erkennen, welche Aspekte deines Spiels verbessert werden müssen. Dein Spielstil und deine Erfahrung werden die Grundlage für deine Wahl der Bespannungshärte bilden. Indem du diese Faktoren verstehst und auf sie eingehst, wirst du in der Lage sein, deinen Tennisschläger optimal anzupassen und das Beste aus deinem Spiel herauszuholen.
Persönliche Vorlieben
Jeder Spieler hat seine eigenen Vorlieben und Empfindungen, wenn es um das Spiel mit dem Tennisschläger geht. Einige mögen es, den Ball mit einer gewissen Elastizität der Saiten zu treffen, während andere die Festigkeit bevorzugen. Deine persönlichen Präferenzen können von Faktoren wie deiner Körperkraft, deinem Griffstil und deinem allgemeinen Spielstil beeinflusst werden.
Das Streben nach der idealen Bespannungshärte geht oft mit der Suche nach der richtigen Balance zwischen Power und Kontrolle einher. Spieler möchten Schläge mit Präzision ausführen, ohne dabei auf die Fähigkeit zu verzichten, den Ball mit Power zu schlagen. Eigene Vorlieben können nur identifiziert werden, indem persönliche Erfahrungen gesammelt werden. Daher empfiehlt es sich stets mit unterschiedlichen Besaitungshärten zu experimentieren und zu testen.
Schläger- und Saitensetup
Einen großen Einfluss auf die Wahl der richtigen Besaitungshärte nimmt auch das jeweilige Schläger- und Saitensetup des Spielers. Einige Schläger sind grundsätzlich eher kontrollorientiert, andere haben von Natur aus mehr Power. Verantwortlich für Unterschiede zwischen den Schlägern sind Aspekte wie Gewicht, Schwunggewicht, Balance oder auch Besaitungsmuster.
Auch die vom Spieler genutzten Saiten können große Unterschiede bezüglich ihrer Spieleigenschaften aufweisen. Einen ausführlichen Artikel zu den verschiedenen Saitentypen und deren Eigenschaften kannst du hier finden: „Von Spin bis Power: Wie die richtige Tennissaite dein Spiel auf ein neues Level heben kann„. Bei der Wahl der richtigen Besaitungshärte muss demnach stets das gesamte Schlägersetup des Spielers betrachtet werden, um eine bestmögliche Performance schaffen zu können.
Fazit: Finde mit der richtigen Besaitungshärte die Balance zwischen Kontrolle, Power und Spin
Die Kunst bei der Wahl der richtigen Saitenhärte ist es, die perfekte Balance zwischen Kontrolle, Power und Spin zu finden. Von Spieler zu Spieler kann dabei das Empfinden für die richtige Besaitungshärte variieren. Sie ist unter anderem abhängig von Aspekten wie Spielstil und Spielerfahrung, den persönlichen Vorlieben, aber auch dem restlichen Schläger- und Saitensetups des jeweiligen Spielers abhängig. Um die passende Saitenhärte zu finden, empfiehlt es sich mehrere Besaitungshärten zu testen. Hat man zu Beginn keinen Anhaltspunkt mit welcher Besaitungshärte man das Testen starten soll, so empfiehlt sich entweder eine ausgewogene Besaitungshärte im Bereich von 25kg zu wählen oder man vertraut auf die Beratung eines Tennisservice.
Beim Besaiten eines Tennisschlägers darf nicht vergessen werden, dass nach mehrmaligem Spielen die Besaitungshärte immer ein Stück abnimmt, sprich die Besaitung weicher wird. Auch deshalb ist es empfehlenswert, die Bespannung regelmäßig zu erneuern. Im Artikel „Wie oft sollte man seinen Tennisschläger neu bespannen lassen?“ kannst du nachlesen, wie oft eine Neubesaitung sinnvoll ist.