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Der Tennis-Blog by JM-Tennisservice

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Jörg Maierstein

ERSA-zertifizierter Master
Professional Stringer und
aktiver H40 LL-Spieler.

Der Mythos Vibrationsdämpfer: Welchen Nutzen bietet er Tennisspielern wirklich

Der Vibrationsdämpfer ist ein kleines und zunächst unscheinbares Accessoire vieler Tennisspieler, über das es aber viele verschiedene Meinungen und Mythen bezüglich dessen Wirkung gibt. Ihre Hauptfunktion besteht darin, die Schwingungen und Vibrationen zu minimieren, die beim Aufprall des Tennisballs auf den Schläger entstehen. Ob und welche Vorteile dies für den Spieler tatsächlich bereithält ist aber umstritten und so gehen auch die Meinungen unter Spielern stark auseinander. 

In diesem Artikel wollen wir Licht ins Dunkel bringen und die Unklarheiten rund um Vibrationsdämpfer beseitigen. Dabei räumen wir mit gängigen Mythen und Fehlinformationen auf und liefern klare Fakten über ihre tatsächliche Wirkung im Tennisspiel. Unser Ziel ist es, Tennisanfängern und Fortgeschrittenen eine fundierte Grundlage zu bieten, damit sie besser verstehen, wie Vibrationsdämpfer funktionieren, welche Vorteile sie eventuell bieten und ob es sinnvoll ist ein Vibrationsdämpfer zu nutzen. 

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Vibrationsdämpfer und wie funktioniert er?

Vibrationsdämpfer, oft auch als „Dämpfer“ oder „Shock Absorber“ bezeichnet, sind kleine Zubehörteile, die zwischen den Saiten des Tennisschlägers platziert werden. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, die unerwünschten Vibrationen zu reduzieren, die beim Aufprall des Tennisballs auf den Schläger entstehen. Die Dämpfer sind in der Regel aus elastischem Material gefertigt und können verschiedene Formen und Größen haben. Einige Vibrationsdämpfer sind in klassischen, einfachen Formen gehalten, während andere in aufwendigen Designs und Farben erhältlich sind. Die meisten Dämpfer sind so konstruiert, dass sie zwischen zwei Längssaiten der Bespannung eingeklemmt werden können. Gelegentlich gibt es auch länglichere Ausführungen, die über mehrere Längssaiten angebracht werden müssen.

Die Funktionsweise eines Vibrationsdämpfers beruht auf der Absorption der Schwingungen, die beim Ballkontakt auftreten. Durch ihre elastischen Eigenschaften werden die Vibrationen in den Dämpfer übertragen und dort gedämpft, anstatt sich auf den Schlägergriff zu übertragen. Dies kann das Tennisspiel insgesamt angenehmer gestalten. 

Die Vorteile von Vibrationsdämpfern im Überblick

Verbesserung von Spielkomfort und Konzentration

Vibrationsdämpfer können den Spielkomfort erheblich verbessern. Durch die Verringerung der unangenehmen Vibrationen fühlt sich der Schlag weicher und geschmeidiger an, was zu einem insgesamt angenehmeren Spielgefühl führt. Zudem ändert sich das Klangbild bei Schlägen deutlich. Das Geräusch ähnelt weniger einem Gong, sondern ist wesentlich gedämpfter, was wiederum von vielen Tennisspielern als angenehmer empfunden wird. Dies kann sich positiv auf die Spielerkonzentration auswirken und Ablenkungen durch störende Erschütterungen minimieren. Ein komfortables Spielerlebnis ermöglicht es Tennisspielern, sich besser auf ihre Technik und Strategie zu konzentrieren und ihr Spiel auf das nächste Level zu bringen.

Insbesondere Spieler, die bereits seit Jahren mit einem Vibrationsdämpfer spielen, haben sie an das veränderte Feeling ihres Schlägers gewöhnt. Deshalb möchten sie in der Folge oft nicht mehr umsteigen. Dabei spielen aber häufig auch Routinen und Aberglaube eine Rolle, die es im Tennissport nicht zu unterschätzen gilt.

Stabilität und Kontrolle im Spiel

Der Einsatz von Vibrationsdämpfern kann auch die Stabilität und Kontrolle während des Spiels verbessern. Durch die Dämpfung der Vibrationen verringert sich ein Stück weit der sogenannte Trampolin-Effekt, der zu beobachten ist, wenn der Ball in das Saitenbett eindringt und es anschließend wieder verlässt. Wenn der Trampolin-Effekt geringer ist, sind kontrolliertere, präzisere  Schläge und eine verbesserte Ballkontrolle die Folge. Vor allem in anspruchsvollen Spielsituationen kann sich das als vorteilhaft erweisen. Dementsprechend ist es sinnvoll, das Spiel mit Dämpfer einmal auszuprobieren und sich ein eigenes Bild zu machen.

Reduzierung von Belastungen und Verletzungsprävention

Der letzte Vorteil von Vibrationsdämpfern ist zugleich der umstrittenste. Beim Tennis können repetitive Schläge und die damit verbundenen Vibrationen zu Schmerzen und Verletzungen führen, insbesondere im Bereich des Ellenbogens, was oft als Tennisarm bekannt ist. Vielen Spielern zufolge kann ein Vibrationsdämpfer dazu beitragen, diese Belastungen zu dämpfen und die Stoßkraft auf den Arm zu reduzieren. Mediziner äußern jedoch Zweifel an der medizinischen Sinnhaftigkeit von Dämpfer, da es keine Nachweise dafür gibt, dass Armschmerzen tatsächlich auf Vibrationen zurückzuführen sind.

Im Tennis sollte jedoch nicht die psychologischen Aspekte vergessen werden. Selbst wenn es sich bei der Nutzung von Vibrationsdämpfern in Bezug auf Verletzungsprävention nur um Einbildung handelt, spricht jedoch nichts dagegen diesen Placebo-Effekt für sich zu nutzen.

Die richtige Platzierung des Vibrationsdämpfers

Die Platzierung des Vibrationsdämpfers am Tennisschläger spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle. Nicht nur für seine Effektivität, sondern auch aus regeltechnischer Sicht. Tatsächlich darf ein Vibrationsdämpfer nur an bestimmten Stellen im Saitenbett angebracht werden. Geregelt ist dies durch die International Tennis Federation (ITF). Demnach darf der Dämpfer nur in dem Bereich platziert, wo sich keine Saiten kreuzen. Das heißt er kann nur an den äußersten Längs-und Quersaiten, sprich den am Schlägerrahmen nähest gelegenen, angebracht werden. Zu empfehlen ist der Bereich mittig an der untersten Quersaite. Die unterstehende Abbildung zeigt den genauen Bereich, in dem das Anbringen des Dämpfers erlaubt und regelkonform ist.

Fazit: Der Nutzen eines Vibrationsdämpfers

Vibrationsdämpfer können unangenehme Vibrationen reduzieren, indem die bei Ballkontakt entstehenden Schwingungen absorbiert werden. Dadurch kann der Spielkomfort verbessert werden, denn Schläge fühlen sich weicher und geschmeidiger an und auch das Klangbild bei Schlägen wird gedämpft. Durch die geringeren Vibrationen nimmt zudem der Trampolin-Effekt des Saitenbetts ab, was den Schlägen mehr Kontrolle verleihen kann. 

Der größte Mythos hinsichtlich Vibrationsdämpfern ringt sich um seine Effektivität bei der Reduzierung von Belastungen und der Verletzungsprävention. An dieser Stelle sind Zweifel mehr als angebracht, da diesbezüglich kein eindeutiger Nachweis seiner Wirksamkeit vorliegt. Im Tennis spielen aber auch psychologische Aspekte eine wichtige Rolle, weswegen nichts dagegen spricht den Vibrationsdämpfer rein aus Placebo-Gründen zu nutzen. 

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