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Der Tennis-Blog by JM-Tennisservice

Besaitungen, Racket-Tuning und mehr.

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Jörg Maierstein

ERSA-zertifizierter Master
Professional Stringer und
aktiver H40 LL-Spieler.

Leicht vs. Schwer: Wie das Schlägergewicht deine Performance auf dem Platz beeinflusst

Tennis, ein faszinierender Sport, der Präzision, Geschwindigkeit und taktisches Denken miteinander vereint. Doch hinter den Schlägen, die über das Netz fliegen, verbirgt sich mehr als nur Talent und Technik. Die Wahl des richtigen Tennisschlägers und insbesondere das Schlägergewicht spielt eine entscheidende Rolle in der Performance auf dem Platz. 

Beim Betreten des Tennisplatzes stehen Spieler vor einer wichtigen Entscheidung: Soll der Schläger leicht und agil sein oder schwer und kräftig? In diesem Artikel gehen wir auf die vielschichtige Dynamik des Schlägergewichts ein, um Tennisspielern dabei zu helfen, die Geheimnisse hinter dieser Entscheidung zu entschlüsseln. Indem wir uns mit den Vor- und Nachteilen von leichteren und schwereren Schlägern auseinandersetzen, wollen wir die Brücke zwischen theoretischem Wissen und praktischer Anwendung schlagen. Tauchen wir ein in die Welt der Schlägerphysik und entdecken, wie das Schlägergewicht deine Leistung auf dem Tennisplatz maßgeblich beeinflusst.

Inhaltsverzeichnis

Wann ist von schweren bzw. leichten Tennisschlägern die Rede?

Das Gewicht eines Tennisschlägers kann von Modell zu Modell teils stark variieren. Denn zwischen einem leichten und einem schweren Tennisschläger kann es durchaus Gewichtsunterschiede von bis zu 100 Gramm geben. Generell wird das Gewicht eines Schlägers immer ohne die Bespannung angegeben. Die Besaitung erhöht das Gesamtgewicht des Schlägers anschließend noch einmal um ca. 20g. Wenn du dir unsicher bist, ob du derzeit einen eher schweren oder leichten Schläger spielst, dann ist der folgende Abschnitt genau das Richtige für dich. 

Von leichten Tennisschlägern ist meist bis zu einem Gewicht von 279g die Rede. Die leichtesten Erwachsenenschläger beginnen ab einem Gewicht von rund 220g, bei noch leichteren Schlägern handelt es sich im Regelfall um Jugendmodelle. Leichte Schläger eignen sich vor allem für Beginner bis Freizeitspieler, Damen und Jugendliche, die von einem reinen Jugendschläger auf ein erstes Erwachsenenmodell umsteigen möchten.

Mittelschwere Tennisschläger bewegen sich im Bereich von 280 bis 310g, wobei Schläger mit über 300g häufig bereits zu den schweren Schlägern gezählt werden. Mittelschwere Schläger bieten optimale Spieleigenschaften für Freizeitspieler bis hin zu Mannschafts- und Turnierspielern, die über ein gutes bis sehr gutes Niveau verfügen.

Schwere Tennisschläger bringen mehr als 310g auf die Waage. Sie sollten ausschließlich von erfahrenen Turnier- und Mannschaftsspielern mit sehr gutem Niveau bis hin zu Profispielern genutzt werden. Vor allem im Profibereich sind Gewichte von deutlich über 310g keine Seltenheit. Das Racket von Novak Djokovic wiegt im besaiteten Zustand beispielsweise 353g.

Der Einfluss des Schlägergewichts: Vorteile und Nachteile von schweren bzw. leichten Schlägern

In der Welt des Tennisspiels ist der Schläger mehr als nur eine Verlängerung deiner Hand – er ist dein Werkzeug, deine Verbindung zum Ball. Das Gewicht deines Schlägers hat einen unmittelbaren Einfluss auf jede Schlagbewegung, die du auf dem Platz ausführst. Schauen wir uns an, wie das Gewicht subtil, aber bedeutungsvoll deine Schläge beeinflusst.

Schwunggeschwindigkeit und Ballbeschleunigung

Schwere Schläger bringen von Natur aus ein höheres Power-Level und somit eine bessere Ballbeschleunigung mit sich. Die Schwunggeschwindigkeit des Schlägers ist zwar in der Regel etwas geringer, allerdings generiert die höhere Masse des Schlägers eine höhere Schlaghärte als es bei leichten Schlägern der Fall ist. Leichtere Tennisschläger sind jedoch deutlich einfacher zu beschleunigen, was auch hohe Schwunggeschwindigkeiten ermöglichen kann. Um Schlagpower mit einem leichteren Schläger zu generieren, ist aber voller Körpereinsatz und ein hohes Maß an Dynamik notwendig. Technische und körperliche Voraussetzungen des Spielers sind hierbei zu beachten.

Stabilität und Kontrolle über den Ball

Ein schwerer Schläger bietet mehr Stabilität bei Schlägen als ein leichter Schläger. Die zusätzliche Masse des Schlägers hilft Vibrationen zu minimieren, wodurch Bälle präziser platziert werden können. Jedoch bedeutet zusätzliches Gewicht auch mehr Power, wodurch die Längenkontrolle von Schlägen erschwert wird. Besitzt ein Spieler nicht die notwendigen technischen Fähigkeiten, so kann ein schwerer Schläger schnell zum Verhängnis werden.  Auch der Kraftaufwand bei der Nutzung schwerer Schläger ist deutlich höher, was zu einer schnelleren Ermüdung führen kann. Bringt ein Spieler also nicht die notwendigen körperlichen Voraussetzungen mit, kann er nicht von der zusätzliche Kontrolle und Stabilität profitieren. Zusätzlich erhöht sich das Risiko für Verletzungen. Ist der Schläger zu schwer, schmerzt womöglich schneller der Arm und langwierige Beschwerden wie z.B. der Tennisarm können die Folge sein.

Handhabung und Beweglichkeit

Ein wesentlicher Vorteil leichterer Tennisschläger ist die einfachere Handhabung und Beweglichkeit. Die benötigte Vorbereitungszeit auf Schläge ist geringer, weswegen es leichter ist auf harte und schnelle Schläge des Gegners zu reagieren. In Spielsituationen, in denen schnelle Reaktionen gefordert sind, läuft man mit schwereren Schlägern Gefahr, zu langsam oder zu spät am Ball zu sein. Vor allem am Netz, wenn Bälle schnell auf den Körper des Netzspielers kommen, kann die erschwerte Handhabung und Beweglichkeit dem Spieler zum Verhängnis werden.

Wenn du das Gewicht deines Schlägers verstehst, kannst du bewusster entscheiden, welchen Schlägertyp du für bestimmte Schlagtechniken bevorzugst. Auch dein Spielstil kann entscheidend dafür sein, welches Schlägergewicht für dich optimal ist. Diesen Aspekt möchten wir im nächsten Abschnitt genauer unter die Lupe nehmen.

Welches Schlägergewicht passt zu dir?

Im Tennissport gibt es keinen „One-Size-Fits-All“-Ansatz, wenn es um den perfekten Schläger geht. Deine individuelle Spielweise, Taktik und Stärken beeinflussen maßgeblich, welches Schlägergewicht am besten zu dir passt. Persönliche Präferenzen spielen ebenfalls eine große Rolle, weshalb es schwierig ist, pauschale Aussagen darüber zu treffen, welches Schlägergewicht zu welchem Spielstil passt. Allerdings gibt es Tendenzen, die wir im folgenden näher betrachten möchten.

Leichte Schläger: Agilität, Schnelligkeit und Defensivspiel

Wenn deine Stärken in deiner Beweglichkeit und schnellen Reaktion liegen, könnten leichtere Schläger dein Spiel verbessern. Durch das geringere Gewicht kannst du schneller auf sich verändernde Spielsituationen reagieren. Dies ist besonders vorteilhaft für ein aktives Netzspiel und volle Bewegungsfreiheit bei Verteidigungsaktionen. Dein Schläger wird zur Verlängerung deiner Reflexe, was dir im Laufe eines Matches einen echten Vorteil verschafft.

Schwere Schläger: Power, Stabilität und Offensive

Möchtest du offensiv agieren und das Spiel dominieren, dann könnte ein schwererer Schläger die Antwort sein. Vor allem bei Aufschlägen, Schmetterbällen oder kraftvollen Grundschlägen kann das zusätzliche Gewicht des Schlägers dir helfen, den Ball mit viel Power und hoher Stabilität in den Schlägen zu spielen. Die erhöhte Masse kann auch dazu beitragen, dass du mehr Spin und Präzision in deine Schläge einbringen kannst.

Der Zusammenhang zwischen Gewicht und Balancepunkt

Das Gewicht und der Balancepunkt deines Tennisschlägers sind untrennbar miteinander verbunden. Der Balancepunkt beschreibt, wie das Gewicht eines Schlägers verteilt ist. Man unterscheidet in ausgewogene, kopflastige und grifflastige Tennisschläger. Die verschiedenen Gewichtsverteilungen verstärken jeweils unterschiedliche Spieleigenschaften, die Spielverhalten deines Schlägers beeinflussen. Mehr Infos zum Balancepunkt von Schlägern findest du in unserem Beitrag „Kopflastig, grifflastig oder ausgewogen: Finde den optimalen Balancepunkt für deinen Schläger„.

Bei der Auswahl deines Schlägers gilt es also nicht nur das Gewicht, sondern auch dessen Verteilung zu beachten. Zusätzlich spielt auch noch eine dritte Komponente eine wesentliche Rolle: das sogenannte Schwunggewicht. Was es mit dem Schwunggewicht auf sich hat und wie es die Spieleigenschaften deines Schlägers beeinflusst, kannst du in unserem Beitrag „XXX“ nachlesen.

Anpassung des Schlägergewichts

Die perfekte Synergie zwischen dir, deinem Schläger und dem Spielfeld zu erreichen, erfordert oft eine individuelle Anpassung. Das Schlägergewicht ist hierbei ein Schlüsselaspekt, der je nach deinem persönlichen Spielstil und deinen Stärken angepasst werden kann. Das Hinzufügen von Bleistreifen im Bereich des Schlägerkopfs oder Silikon im Schlägergriff kann den Balancepunkt und das Gesamtgewicht deines Schlägers verändern. Diese Anpassungen können subtile, aber spürbare Unterschiede in der Schwunggeschwindigkeit und Kontrolle bewirken.

Für die Anpassung des Schlägergewichts ist es ratsam, einen Experten zu beauftragen. Ein kompetenter Tennisservice kann nicht nur beratend zur Seite stehen, sondern auch auf den Punkt genau Veränderungen an deinem Racket vornehmen. Genaueres über das Tuning von Tennisschlägern kannst du auf der Unterseite „Racket-Tuning“ erfahren.

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